Gleich an mehreren Stellen setzt sich der Lions Club Rheingau für die Integrationsarbeit in der Region ein und unterstützt dabei vorrangig die Sprachförderung. "Wenn Integration gelingen soll, ist es zwingend erforderlich, dass die Neubürgerinnen und Neubürger schnell unsere Sprache erlernen und sich mit uns verständigen können, damit sie sich möglichst bald in unserem Gesellschaftssystem zurecht finden" erläuterte der amtierende Präsident des Lions Clubs Rheingau, Robert Wachendorff aus Hattenheim, die Aktivitäten des Clubs.
So werden zum Beispiel die seit dem Schuljahr 2015/2016 existierenden Deutsch-Intensivklassen an der Hildegardisschule Rüdesheim mit über 1.600 € bei der Anschaffung von Lehrmaterial unterstützt. In diesen Klassen werden schulpflichtige Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 15 Jahren unterrichtet, die über keine oder nicht ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Nach dem Besuch der Intensivklasse sollen die Schüler in der Lage sein, sich im Unterricht in der Regelklasse zu integrieren und sich sowohl sprachlich als auch sozial zurechtzufinden.
Die Beteiligung an den Kosten für die Beschaffung spezieller Arbeitsbücher übernimmt der Lions Club bei weiteren, ehrenamtlich geführten Sprachkursen bei diversen Kommunen im Rheingau, z. B. in Lorch, Rüdesheim, Geisenheim, Oestrich-Winkel, Eltville und Walluf. Das Problem liegt hier darin, dass vor der Anerkennung die Asylbewerber eigentlich keinen Unterricht erhalten dürfen, nach der Anerkennung aber erhalten müssen. In den Sprachkursen herrschen sehr unterschiedliche Voraussetzungen vor, vom Akademiker mit besten Englischkenntnissen bis hin zu fast Analphabeten. Dies bedeutet für die ehrenamtlichen Lehrkräfte eine besondere Herausforderung.
Diese Sprachkurse unterstützt der Club mit jeweils 900 €, insgesamt somit 5.400 €.
Ein weiteres Projekt des Lions Clubs Rheingau ist die Förderung der Sprachkenntnisse eines jungen Somaliers in Oestrich-Winkel, der in seiner Heimat eine Ausbildung als Krankenpfleger absolviert, allerdings nicht abgeschlossen hat. Weil seine Ausbildung vom Umfang her in etwa deutschen Maßstäben entspricht, ist er aber besonders geeignet, mit seinen Kenntnissen und Fertigkeiten schnell eine vollwertige Arbeitskraft in einem Mangelberuf zu werden.
Da lediglich ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache fehlen, Asylbewerber jedoch keinen Anspruch auf entsprechende Deutschkurse haben, hat sich die Stadt Oestrich-Winkel für die Finanzierung der Intensiv-Sprachkurse eingesetzt und nach Unterstützern gesucht - und beim Lions Club Rheingau gefunden. Der übernimmt nun mit 600 € zwei von insgesamt neun Kurseinheiten.
