Schon beim „get together“ am Donnerstagabend  in Ehrhard`s Weinhaus in Rüdesheim spürte man die freudige Erwartung auf die beiden Wandertage, und die Rheingauer Lions knüpften erst freundschaftliche Kontakte mit den Gästen aus verschiedenen Teilen Deutschlands.

Mit den Freitags noch angereisten weiteren Gästen starteten über 40 Wanderfreudige zum Kloster Eber-bach und wurden von der Mundartdichterin Monika Albert mit kulturellem Tiefgang und humorvollen Anek-doten durch die ehemalige Zisterzienserabtei geführt.

Nach diesem geschichtsträchtigen Einstieg in den Rheinsteig, ging es gestärkt mit einer Vesper und guten Rheingauer Tropfen zur Wanderung mit dem Blick über den ältesten Weinberg der Mönche, dem berühmten Steinberg, über Hallgarten, Schloss Voll-rads zum Schloss Johannisberg. Begleitet von den sachkundigen Erläuterungen einer Rheinsteigführerin und liebevoll versorgt durch das Marketenderteam des Lions Club Rheingau erreichten alle, bereichert mit Informationen über die von Karl dem Großen aus dem Blickwinkel von Ingelheim initiierte Bepflanzung des Johannisberges mit Reben und die Entdeckung der Spätlese, das Ziel.

Am Abend erwartete die Teilnehmer das nächste High-light im Schloss Schönborn in Geisenheim. Michael Apitz Künstler und Karikaturist aus dem Rheingau erläuterte in launigen Worten wie er die Impressionen des Rheingaus auf die Leinwand zaubert und dabei einen Bogen von den visuellen Eindrücken zu den geschmacklichen Empfindungen des Weines im jeweiligen Anbaugebiet spannt.  Auch seine künstle-rische Entwicklung vom Karrikaturist und Zeichner des „Karl der Spätlesereiter“ zum gefragten Landschafts-maler und die Entstehungsgeschichte des Triptychon zur ersten Feier des UNESCO Weltkulturerbes ver-folgten die Zuhörer mit Spannung. Dass zu dem gelun-genen Abend ein hervorragendes Büffet mit erlesenen Weinen gehörte versteht sich von selbst.

Die Überraschung am Samstagmorgen war für die Gäste, dass sie nicht mit der Eisenbahn zum Aus-gangspunkt der Wanderung, nach Lorch, gebracht wurden, sondern in einem Oldtimer-Korso. Vom Opel Kapitän Bj. 1960 bis zur Citroen -"Göttin" DS waren viele Automarken vertreten und es gab eine großes „Hallo“ als die einheimischen Zugfahrer die Oldtimer-passagiere in Lorch begrüßten.

Für den ersten Teil der Wanderung gesellte sich  der Lorcher Winzer Gilbert Laquai zu der Wandergruppe, der nicht nur alle weinbaulichen Fragen, sondern auch die ökologischen Aspekte des Weinbaus, die Beson-derheiten der Steillagenbewirtschaftung und die Neuanlagen der Querterassierung in den Steillagen des Mittelrheintales erläuterte. Seine Ausführungen wurde natürlich, zur Bekräftigung des Gehörten, mit Weinen aus den durchwanderten Lagen unterstrichen.

Dem Picknick, in der besten Rotweinlage des Rhein-gaus, dem „ Assmannshäuser Höllenberg“, wurde beim herrlichen Blick über die Assmannshäuser Rhein-landschaft gut zugesprochen.

Nach dem Abstieg nach Assmannshausen teilte sich die Gruppe, da alternativ zur Rückwanderung nach Rüdesheim die Schifffahrt angeboten wurde. Beides hatte seinen besonderen Reiz, denn just als das Schiff den Mäuseturm bei Bingen passierte, besichtigte die Wandertruppe die Burgruine Ehrenfels und konnte von „erhöhter Warte“ die Freunde auf dem Schiff aus schwindelerregender Höhe grüßen.

Das Abendprogramm begann mit einem Sektumtrunk auf dem Turm der Boosenburg (Oberburg) der Wein-brennerei und Weinkellerei Carl Jung GmbH, bei dem standesgemäß die Lionsfahne gehisst wurde.

LF Bernhard Jung erläuterte bei dem malerischen Blick über den Dächern von Rüdesheim die geschichtliche Entwicklung der Boosenburg und der benachbarten Brömserburg die das Rheingauer Weinmuseum beherbergt. Auch die Erklärungen über den alkohol-freien Wein und Sekt, den das Unternehmen produziert und weltweit exportiert, fanden aufmerksame Zuhörer.

Den abschließenden Höhepunkt bildete ein Rheingauer Menü im Sickinger Hof (Rüdesheimer Schloss) gepaart mit dem, zwischen den Gängen eingebetteten, Vortrag von LF Dr. Franz-Anselm Graf von Ingelheim, zum Thema Wein und Gesundheit. In launigen Worten zeig-te der Mediziner mit besonderer Expertise in Naturheil-verfahren und Homöopathie, die Rahmenbedingungen für den Weingenuss bei gleichzeitiger Gesundheits-förderung auf. Dass dieses Thema, dem gespannt gelauscht wurde, anschließend noch ausgiebig diskut-iert und die Anwendungspraxis erprobt wurde versteht sich von selbst.

Die Gäste dankten dem Präsidenten vom Lions Club Rheingau, LF Thomas Heil, stellvertretend für alle Aktiven  für die hervorragende Organisation und die freundschaftliche Betreuung mit dem Grundgedanken „we serve“. Freundschaft, Kultur und Natur waren in den beiden Tagen eine ideale Symbiose eingegangen.